Pressemitteilung: Hausdurchsuchungen aufgrund zerstörter Hochsitze

Pressemitteilung: Hausdurchsuchungen aufgrund zerstörter Hochsitze

Repression und willkürliche Hausdurchsuchungen aufgrund zerstörter Hochsitze

In den frühen Morgenstunden des 21. April 2021 fanden im Raum Frankfurt am Main mehrere Hausdurchsuchungen statt. Diese erfolgten willkürlich in Folge angeblicher Zusammenhänge mit der Zerstörung von mehr als 100 Hochsitzen im südhessischen Raum, welche im Zeitraum Juni bis Oktober 2020 stattfanden. Die Beamt:innen durchsuchten private Wohnungen, Speicher, Keller und Fahrzeuge. Telefone wurden beschlagnahmt.

In einer Chatgruppe seien angeblich Absprachen bezüglich der Zerstörung der Hochsitze getroffen worden. Unbekannte hätten zudem im Stadtbereich Gießen im September 2020 mehr als 150 PKW mit roter Sprühfarbe beschädigt. In einem anonymen Bekenner:innenschreiben, veröffentlicht auf der Seite indymedia.org, bekennt sich die „Autonome Kleingruppe in Solidarität mit dem Dannenröder Forst“ zu den „Markierungsarbeiten“ an Fahrzeugen. Ein Zusammenhang zu den von den Hausdurchsuchungen Betroffenen besteht nicht.

„Wir vom Verein die tierbefreier e.V. sprechen uns entschieden gegen die erfolgte Repression aus, welche ausschließlich zum Ziel hat, Aktivist:innen zu diffamieren und politische Strukturen aufgrund konstruierter Indizien zu schwächen“, so Alex Schneider vom Verein die tierbefreier e.V.

Während sich politisch Aktive behördlicher Repression und Willkür ausgesetzt sehen, wird die Jagd gesellschaftlich legitimiert. Sabotageaktionen wie die Zerstörung von Hochsitzen sind als Akt solidarischer Notwehr zu verstehen. „Mittels der Zerstörung von Hochsitzen sollen die Jagd und das Töten von Tieren – empfindungsfähigen Individuen – verhindert werden. Jagd, unabhängig davon, welchem vermeintlichen Zweck sie angeblich dienen solle, ist niemals zu rechtfertigen. Auch wenn das Ausbeuten und Töten von nichtmenschlichen Tieren in unserer Gesellschaft als selbstverständliche Normalität gesehen wird, sind diese Tiere weder „jagdbar“, noch Lebensmittel, Kleidungsstück oder Versuchsobjekt“, führt Alex Schneider weiter aus.

Der Verein die tierbefreier e.V. führt selbst keine Sabotage- oder Direkten Aktionen durch und ruft auch nicht zu solchen auf. Der Verein solidarisiert sich allerdings seit seiner Gründung im Jahr 1985 mit diesen und übernimmt die Öffentlichkeits- und Pressearbeit.

Foto: Symbolbild/Archivmaterial